Rundsporthalle Alzey
Rundsporthallen wurden von Ende der 60er bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts in der gesamten Bundesrepublik, in der Schweiz und in Österreich errichtet. Ihr Gesamttragwerk aus
Stützenkranz, aufliegendem Stahlbeton-Druckring und einem dünnen, durch Auflast vorgespannten Stahlmembrandach ist eine ingenieurtechnische und architektonische Meisterleistung, die unseres
Erachtens denkmalwürdig ist; doch ihr Ruf ist angeschlagen.
In die Schlagzeilen gerieten die Hallen in den 80er Jahren wegen ihrer inneren Brandschutzbeschichtung aus Spritzasbest und zu Anfang des 21. Jhdts., als Tragwerksplaner unter Hinweis auf Korrossionsschäden an der Stahlmembran und geltende Nachweisregeln des Euro-Code die Standsicherheit in Frage stellten und kostenintensive Stabilisierungen bzw. Entlastungen oder sogar den Abriss empfahlen. Auch der Landkreis Alzey-Worms hatte sich als Eigentümer der Halle in Alzey mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Als Büro, welches ehedem für den Bau der Hallen in Alzey, Bingen und Mutterstadt verantwortlich zeichnete, konnten wir die verantwortlichen Entscheidungsträger von alternativen und zusätzlichen Untersuchungen durch ausgewiesene Flächentragwerksspezialisten und Materialprüfer überzeugen. Die Ergebnisse belegten, dass das Tragsystem über erhebliche Lastreserven verfügt, und die erforderliche Sanierung 1,2 Mio € günstiger als zunächst veranschlagt ausgeführt werden konnte.
Die gesamten Maßnahmen wurden störungsfrei im laufenden Betrieb umgesetzt.
Auftraggeber:
Standort:
Maßnahmen:
Gesamtprojektkosten:
Landkreis Alzey-Worms, vertreten durch Herrn Landrat Ernst-Walter Görisch
Alzey, Elisabeth-Langgässer-Gymnasium
Sicherungsunterspannung unter der Stahlmembran
Erneuerung des Korrossionsschutzes der Stahlmembran nach 100%-Prüfung der Schweißnähte
Erneuerung des Dachaufbaus
Neue Pfosten-Riegelkonstruktion der Dachverglasung mit lichtstreuendem Wärmeschutzglas
Energetische Ertüchtigung der Schrägfassade mit neuer HPL-Verkleidung
1,51 Mio €